Blutegeltherapie Grevenbroich [Geschichte der Blutegeltherapie] - Naturheilpraxis Monika Königstein

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Blutegeltherapie Grevenbroich [Geschichte der Blutegeltherapie]

Geschichte der Blutegeltherapie    Blutegel-Therapie [klein] [Quelle am Seitenende]
Schon seit dem Altertum waren blutige Ausleitungsverfahren bei allen Völkern bekannt, dazu gehörte auch die Behandlung mit Blutegeln. In Persien und Indien wurde die Blut-entziehende Therapie schon vor über 1.000 Jahren einsetzt. Älteste schriftliche Überlieferungen stammen aus Ägypten und sind über 3.500 Jahre alt. In Europa kannte man die Therapieform auch, aber sie war nicht sonderlich beliebt. In Deutschland gar mochte man die Egel scheinbar überhaupt nicht und hatte Angst, die Bisse könnten einen vielleicht sogar töten. Selbst bei Hildegard von Bingen findet man nichts in deren Aufzeichungen.

Der Name Hirudo für den Blutegel scheint auf den Arzt und Historiker Galen (130-210) zurückzugehen. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde die Bezeichnung dann offiziell registriert. Wie es zu der heute gebräuchlichen, wissenschaftlichen Bezeichnung Hirudo medicinalis gekommen ist, weiß man aber nicht so genau. Bei uns in Deutschland nennt man die kleinen Therapeuten "Blutegel", in anderen Ländern existieren Namen, deren Bedeutungen mit kleben, saugen, beißen, melken, kleine Schlange und so weiter zu übersetzen sind.
 
Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die kleinen Sauger dann derart exzessiv eingesetzt, dass es zu Nachschubschwierigkeiten kam. Immer neue Quellen mussten aufgetan werden. Die Tiere wurden von überall her nach Frankreich, Deutschland, England und Nordamerika importiert. Natürliche Vorkommen in allen Ländern schrumpften immer weiter. In Frankreich wies man später an, für die Versorgung der armen Bevölkerung keine Blutegel mehr zu verwenden. In Russland erging der Erlass, dass Schonzeiten und Mengenbegrenzungen dringend einzuhalten seien. Man wollte vermeiden, dass auch dort die natürlichen Vorkommen vollständig ausgerottet werden. -- Russland gilt übrigens als das Land, in dem Volk und Landärzte die Blutegeltherapie als Teil der Heilkunde durchgängig beibehalten haben.

Der überbordende Einsatz der Tiere (bis zu 100 Stück innerhalb einer Therapiesitzung) führten zwangsläufig auch mal zum Tod von Patienten. Man sprach von "Vampirismus". Unzählbare Mengen an Blutegeln wurden im Jahr verbraucht, der Nachschub geriet oft ins Stocken. Natürlich gab es damals auch Ärzte, die forderten, man möge diesen Irrsinn beenden. In einem Zitat heißt es: "Glücklich ist der Patient, der nur sein Geld verliert und nicht sein Leben!" [Audin-Rouvière, 1827]

Etwa 1860, als der an Bedeutung gewinnende und die Medizin völlig anders erklärende Arzt Rudolf Virchow den größten Teil des empirischen Heilwissens über Bord warf, geriet die Blutegelbehandlung schließlich schwer in Verruf. Spätestems als dann die beiden Bakteriologen Robert Koch und Louis Pasteur die mikrobiellen Krankheitserreger unter dem Mikroskop entdeckten, war man gänzlich überzeugt, dass die unsterilen Blutegel ganz sicher kein gutes therapeutisches Medium sein können. Über viele Jahrzehnte danach wurde die Egel zwar beforscht und untersucht, aber therapeutisch hatten sie so gut wie keine Bedeutung mehr.

Erst um 1920 und mit Bernhard Aschner (ein Wiener Arzt) und dann so richtig durchstartend mit Beginn der plastischen und Transplantationschirurgie gewann die Blutegel-Therapie wieder mehr an Bedeutung. In dieser medizinischen Disziplin gibt es offenbar nicht viele Alternativen zu den guten Ergebnisse, die diese Tiere mit ihrer Arbeit zu leisten in der Lage sind. Nichtsdestotrotz und aufgrund der nicht immer rühmlichen Geschichte gab und gibt es leider immer noch Vorbehalte geben die Blutegel. Durch Beobachtungen und Studien können diese aber peu à peu ausgeräumt werden können.


In meiner Praxis ist die Blutegeltherapie von Beginn an Teil meiner therapeutischen Arbeit. Ziel ist zum einen, auf Schmerzen positiv einzuwirken aber auch, ein evtl. künstliches Hüft- oder Knie-Gelenk vielleicht noch ein bisschen auf die lange Bank zu schieben.

Wie immer die Evolution ihren Weg genommen hat, die Behandlung mit Blutegeln scheint eine perfekte win-win-Situation für Tier und Patient zu sein: Der Egel gibt seine antientzündlichen, schmerzreduzierenden und blutgerinnungshemmenden Stoffe in die Wunde und bekommt im Gegenzug die Nahrung, die er zum Überleben benötigt.





Bildquelle Ikon-Foto: annaav
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